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Die ambulante Narkose bei Kindern
Ich möchte Ihnen kurz den Ablauf einer ambulanten Narkose bei Kindern
erlläutern:

Vor
der Narkose
Vor
jeder Narkose finden Vorgespräch und Voruntersuchung statt. Dies
ist für Ihr Kind sehr wichtig, lernt es so schon die Praxisräume
kennen und erfährt, dasses freundlich behandelt wird und keine Angst
haben muß. Im Vorgespräch erkläre ich Ihrem Kind, dass
es einschläft, ohne "gepiekst" zu werden. Zwischen 4 und
6 Stunden vor dem Eingriff dürfen auch Kinder nichts essen und trinken,
keinen Kaugummi kauen bzw. Bonbons lutschen. Das gleiche gilt für
das Stillen.
Die Narkoseeinleitung
Vor der Narkose erhält Ihr Kind im Regelfall noch im Warte- und
Spielzimmer ein Vorbereitungsmedikament zur Beruhigung. Dies geschieht
entweder als Saft, Zäpfchen oder Nasentropfen. Danach geht Ihr Kind
zusammen mit Ihnen in den Operationssaal. Ein Elternteil sollte bei der
Narkoseeinleitung dabei sein, um das Kind in einer möglichst geborgenen
Atmosphäre einschlafen zu lassen. Die Narkose wird eingeleitet, indem
eine Maske ans Gesicht gehalten wird, aus der Lachgas und ein "Schlafgas"
strömen. Um ihrem Kind die Angst zu nehmen, können Sie den Vorgang
als Spiel mit einem Luftballon beschreiben. Erst in tiefer Narkose wird
eine Venenverweilkanüle gelegt, die zur Verabreichung schmerzstillender
Medikamente und aus Sicherheitsgründen zur Behandlung evtl. Akutsituationen
erforderlich ist.
Bei
größeren Kindern (ab ca. 7 Jahren) wird eine Venenverweilkanüle
gelegt, nachdem die Haut der Einstichstelle zuvor mit einem Spray betäubt
wird. Die Narkoseeinleitung erfolgt durch Einspritzen in die Verweilkanüle.
Nach ca. 5 Sekunden schlafen die Kinder ein.
Die Narkose
Während
der Vollnarkose müssen die Kinder zeitweise künstlich beatmet
werden. Dies erfolgt für sie unbemerkt über eine Gesichtsmaske,
eine Kehlkopfmaske oder in bestimmten Fällen über einen "Tubus".
Die
Kehlkopfmaske wurde als schonende Alternative zum bisher üblichen
Tubus entwickelt. Hierbei handelt es sich um einen "Schlauch",
der in den Rachen bis vor den Kehlkopf eingelegt wird. Eine Manschette
dichtet den Schlauch ab. Demgegenüber wird der klassische Tubus durch
den Kehlkopf bis in die Luftröhre eingeführt. Dies ist bei bestimmten
Eingriffen notwendig, um zu verhindern, daß Mageninhalt in die Lunge
gelangt. Ihr Kind merkt von alledem nichts, da es in tiefer Narkose ist.
Im Vorgespräch klären wir mit Ihnen die jeweiligen Vorteile
und möglichen Komplikationen ab.
Bei einigen Eingriffen kann während der Operation zusätzlich
eine örtliche Betäubung erfolgen, so dass die Kinder hinterher
praktisch schmerzfrei sind. In allen anderen Fällen kann über
die Venenverweilkanüle soviel Schmerzmittel gegeben werden, daß
Ihr Kind ausreichend schmerzfrei ist.
Nach der Narkose
Sobald
ihr Kind schlafend im Aufwachraum angekommen ist, können Sie sofort
zu ihm, damit es in Ihrer Gegenwart wach werden kann und so auch hier
keine Angst haben muß. In der Praxis bleiben Sie so lange bis ihr
Kind wieder vollständig wach ist. Üblicherweise können
Sie 1-2 Stunden nach der Operation wieder nach Hause. In dieser Zeit kann
Ihr Kind wieder etwas trinken und breiige Kost essen, z. B. Joguhrt oder
Pudding.
Zu
Hause
Für daheim gebe ich Ihnen ein geeignetes Schmerzmittel mit, deren
Anwendung ich ausführlich nach der Operation mit Ihnen bespreche.
Sie erhalten außerdem meine Mobilfunknummer, unter der Sie sich
mich zu jeder Tag-und Nachtzeit nach Entlassung aus dem OP erreichen können.

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